Die Erforschung der Windsheimer Glaserwerkstatt entpuppte sich in vielen
Bereichen als Weg ins Unbekannte. Was das Besondere ist: Erstmals ist
ein archäologisch geborgener, spätmittelalterlicher Originalbestand eines
städtischen Glaserbetriebs umfassend untersucht worden.
Dazu gehören auch sehr seltene Abfallstücke, die Herstellungsspuren der
Glasschmelze und Glasformung aufweisen. Sie stammen von Glastafeln, die
der Windsheimer Handwerker von auswärtigen Glashütten bezog. So ist der
ursprüngliche Forschungsschwerpunkt über Tätigkeitsbereiche, Technologie,
Arbeitsumfeld und Lebensstandard eines Glasers überraschend erweitert
worden.
Die Autorin gibt Antwort auf interessante Fragen wie:
Stimmen unsere bisherigen Kenntnisse über die mittelalterliche Flachglas-
herstellung und die Weiterverarbeitung zum Fensterverschluss mit der
Interpretation des Fundmaterials überein? Lassen sich die Malereien auf
den kleinteiligen Fragmenten entschlüsseln und zeitlich einordnen? Ist es
möglich, die Windsheimer Glaserwerkstatt in den Archivalien aufzuspüren
und zu identifizieren?
Darüber hinaus dient die Arbeit als praktischer Wegweiser zum wissen-
schaftlichen Umgang mit Flachglas und bietet eine breite Vergleichsbasis
an Funden.